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Die Geschichte der

Stadtkapelle Hornberg

 

 

1870 Die Gründungsjahre

Die Gründungsjahre: Hornbergs Musiker finden im Mohren zusammen. Als die Geschichte des Vereins um 1870 im Gasthaus "Mohren" begann, zählte die Kapelle etwa ein Fünftel der heutigen Musiker. Ihre Grundbesetzung bestand aus einer Klarinette, einem Bass, einer Trompete, und einem Tenorhorn. Allerdings verfügten diese Kapellen nur über wenig Noten, so dass ihr Dirigent meist selbst zu Stift und Notenpapier griff und Operettenmelodien oder Volkslieder niederschrieb. Um 1875 zählte die durch Militärmusiker verstärkte Hornberger Landkapelle rund ein Duzend Musiker. 

 

1876 Die Stadt Hornberg unterstützt ihre Kapelle

Die Kapelle trat immer häufiger auf und erarbeitete sich einen guten Ruf. So wurde der Grundstein der Stadtkapelle Mitte des Jahres 1870 gelegt. Am 10. März 1876 baten die Musiker den Hornberger Gemeinderat um finanzielle Unterstützung. Die Zustimmung des Gemeinderates erfolgte. In diesen Jahren wird zum ersten Mal ein Musikverein erwähnt. Jüngere Schriftstücke sprechen von einem "eingetragenen Verein". Der Eintrag ist jedoch nicht nachgewiesen.

 

1880 Erster bezahlter Dirigent

Der erste Dirigent dieser Stadtkapelle hieß Reuther. Er trat 1880 der Hornberger Musikkapelle bei und wurde zum Dirigenten berufen. Nachdem bereits Anfang 1881 eine städtische Musik gegründet worden war, beschloss der Gemeinderat am 24. Oktober 1881, dem Dirigenten dieser Kapelle jährlich einen Lohn von 400 Mark aus der Gemeindekasse zu bezahlen. Reuther, der wesentlich zur Gründung der Stadtkapelle beigetragen hat, wurde somit zum ersten bezahlten Dirigenten der Stadt. 

 

1881 Die Ära Adolf Duffner

Nach dem Tod von Reuther im Jahre 1881 stand die Stadtkapelle ohne Dirigent vor wachsenden Verpflichtungen. Bürgermeister Vogel half der Kapelle bei der Suche nach einem Dirigenten, man fand Adolf Duffner, Pianist, Organist und. In diesen Jahren traten die inzwischen 22 Musiker fast ausschließlich im Dienste der Stadt auf und wurden zu Recht "Stadtkapelle" genannt. Während der Kurkonzerte wurde die Straßenbeleuchtung heruntergelassen, damit die Musiker ihre Noten auch im Dämmerlicht gut lesen nten. Das machte die Kurkonzerte Ende des 19. Jahrhunderts zu einem besonderen Ereignis für die Hornberger und ihre Gäste. 

 

1890 Der Hornberger Narrenmarsch "Hans blib do"

Die Hornberger Musiker unterhilten zu allen Jaheszeiten, so auch an der Fasnet. Der um 1890 geschrieben Narrenmarsch "Hans blib do" wurde, ursprünglich einem Musiker der Stadtkapelle gerichtet: Weil der Musiker Hauser, der am Bühl wohnte, nach den Proben immer gleich nach Hause wollte, riefen ihm die Musiker-Kameraden zu: "Hans blib do, du waisch jo nit wie´s Wetter wird." Zu diesem Text wurde noch eine Melodie verfasst und der Hornberger Narrenmarsch war geboren. 

 

1905 Die Stadtkapelle stellt ihre Klasse unter Beweis

Einen besonderen Erfolg feierte die Stadtkapelle, als sie 1905 beim Musikfest in Villingen für das Vortragen einer Lustspielouvertüre von Kéler Béla mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde. 

 

1912 Der Krieg lässt die Stadtkapelle verstummen

1912 musste Adolf Duffner sein Dirigenten-Amt aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Danach übernahm Severin Ecker, ein ehemaliger Militärmusiker, den Dirigentenstab. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, verstummten die Instrumente der Stadtkapelle, da die meisten Musiker einberufen wurden. Erst 1920 versammelte Severin Ecker seine Musiker wieder zu einer Musikprobe im "Mohren". Mit viel Idealismus und Fleiß führte er die Musiker wieder zu ihren früheren Leistungen. Aus gesundheitlichen Grünen musste Ecker den Dirigentenstab jedoch ein Jahr später niederlegen. 

 

1921 Willy Götze

Eckers Nachfolger war Willy Götze. Götze führte 13 Jahre den Dirigentenstab

 

1934 Helmut Duffner - ein Komponist am Dirigentenpult

1934 übernahm Helmut Duffner, der Sohn es ehemaligen Dirigenten Adolf Duffner, die Stadtkapelle. Er komponierte viele Musikstücke, die auch heute noch einigen Hornbergern bekannt sind. Während seiner Amtszeit führte die Stadtkapelle die Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Mitgliedern ein.

 

1940 Der Zweite Weltkrieg lässt keinen Platz

Der Geist des Dritten Reiches machte auch vor dem Hornberger Städtchen nicht Halt. So musste die Stadtkapelle während der Amtszeit von Bürgermeister Müller den Namen "N.S.-Kapelle" annehmen. Mit dem Beginn des zweiten Weltkriegs endete die Arbeit der Stadtkapelle.

 

1946 Die Zeit nach dem Krieg 

Karl Aberle erweckt die Kapelle zu neuem Leben. 1946 beauftragte Bürgermeister Gustav Fimpel Karl Aberle mit dem Wiederaufbau der Stadtkapelle. Er war gleichzeitig Dirigent und Geschäftsführer der Stadtmusik, in deren Reihen der Krieg große Löcher gerissen hatte. Die Musiker richteten Jahreskonzerte und Sommernachtsbälle aus und gaben wie früher Kurkonzerte. Ihrem großen Fleiß ist es zu verdanken, dass die Kapelle zu neuem Leben erwachte und jetzt ihr Jubiläum feiern kann.

 

1951 Dirigent Paul Sauer und die Gründung der Musikschule

Karl Aberle gab den Dirigentenstab 1951 an Paul Sauer ab. Vier Jahre später legte Karl Aberle auch sein Amt als Geschäftsführer nieder und vertraute die Geschicke der Kapelle Walter Schmalz an. In den folgenden Jahren bereitete der Rückgang der aktiven Musiker der Stadtkapelle große Sorgen, daraufhin wurde eine städtische Musikschule gegründet. Wie erfolgreich die Arbeit der Musikschule war, sah man während des Jahreskonzertes 1969 dort gab die erste Hornberger Jugendkapelle ihr Debüt. Im Oktober des selben Jahres feierte die Stadtkapelle ihren 90. Geburtstag. 1974 wurde Paul Sauer für seine 50-jährige Arbeit im Zeichen der Musik geehrt. 

 

1976 Dirigent Franz Kienzle leitet wieder eine Jugendkapelle

Franz Kienzle übernahm zwei Jahre Später das Amt des Dirigenten und kümmerte sich ebenfalls intensiv um die Förderung des Nachwuchses und präsentierte 1978 wieder eine Jugendkapelle. 

 

1989 Das erste Festliche Konzert

Im Jahre 1989 wurde Peter Persohn Dirigent der Stadtkapelle. Er prägte das heutige Gesicht der Stadtkapelle entscheidend. Unter seiner Leitung gab die Stadtkapelle zum ersten Mal ein Festliches Konzert in der Katholischen Kirche. Ein besonderes Erlebnis war das Musik-Märchen "Peter und der Wolf", das die Musiker gemeinsam mit der Ballettgruppe von Isgard Mader aufführten. Auch die Hornberger Jazztage wurden von Ihm iniziiert. Auch Peter Persohn komponierte und arrangierte viele Musikstücke für die Stadt- und Jugendkapelle Hornberg. Viele Mitglieder der Stadtkapelle die ihre musikalische Ausbilung bei Peter Persohn hatten, sind inzwischen zu wichtigen Leistungsträgern in der Stadtkapelle herangewachsen. Im Herbst 2000 endet die Ära Peter Persohn, er verließ nach 12 Jahren die Stadtkapelle Hornberg. 

 

2001 Mathias Gronert - Ein Musiker aus den eigenen Reihen 

Während der Dirigentenlosen Zeiten zahlte sich die Arbeit aus, die die vorausgegangenen Stadtkapellmeister in den Nachwuchs investiert hatten. Vizedirigent Mathias Gronert übernahm das Amt des Dirigenten. Mit Mathias Gronert stand ein Musiker aus den eigenen Reihen am Dirigentenpult,er half der Stadtkapelle aus einer misslichen Lage. 

 

2002 Der Dirigent zum 125-jährigen Bestehen

Im September 2002 übernahm Walter Böcherer die Stadtkapelle Hornberg. Bereits drei Monate später gab er mit der Stadtkapelle ein Festliches Konzert. Nachdem sie 125 Jahre Krisen und Erfolge erlebt hat, spielt die Stadtkapelle 2004 zusammen mit ihrem Dirigenten Walter Böcherer den nächsten 125 Jahren entgegen. Am 11.05.2019 fand das Abschlusskonzert im Rahmen des Frühjahreskonzert statt. Es wurden nochmal die Highlights der letzten 17 Jahre auf die Bühne gespielt.Nach 17 Jahren bei der Stadtkapelle Hornberg geht er in den wohlverdienten Ruhestand und genießt nun in Zukunft sein Rentnerdasein.

 

2019 Johannes Kurz- Eine neue Ära beginnt

Im April 2019 wurde Johannes Kurz in der Übergangsphase in der Musikschule und der Stadtkapelle Hornberg zum neuen Dirigenten und Musikschulleiter. Er übernimmt ab dem Frühjahreskonzert und gleichzeitig das Abschiedskonzert des alten Dirigenten die Dirigententätigkeit in der Stadtkapelle Hornberg.

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2021 Corona und eine Ära endet

Leider war das Jahr 2020 und der Start von 2021 nicht ganz einfach unter der Pandemie. Die Proben und Auftritte lagen still. Zum Ende des Junis verlässt Dirigent Johannes Kurz die Kapelle, um einen neuen Job mit mehr Stunden anzutreten. Ab Anfang Juli hält daher unser 1. Trompeter Michael Blum mit uns die Probenarbeit aufrecht, bis ein neuer Dirigent gefunden ist.

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2021 Tobias Liedtke neuer Dirigent der Stadtkapelle

Die Stadtkapelle Hornberg und die Städtische Musikschule haben eine neue Leitung. Nachdem Johannes Kurz seine Tätigkeit Ende Juni dieses Jahres beendet hat, gab es ein zügiges Wiederbesetzungsverfahren. Unter den zahlreichen Bewerbungen hat sich letzten Endes Tobias Liedtke aus Krefeld durchgesetzt. Nach einem Vorauswahlverfahren unter Beteiligung von Vertretern der Stadtkapelle, einem Probedirigat und einer abschließenden Wahl im Gemeinderat machte der 48-jährige Hornist und Dirigent das Rennen. Nach intensiven Gesprächen gehen die Wege ab April 2022 auseinander.

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2022 Klaus Dietrich neuer Dirigent der Stadtkapelle

Die Stadtkapelle Hornberg wird in der musikalischen Leitung von der Musikschule getrennt und es wird in beiden Bereichen neu gesucht und besetzt. Während in der Musikschule Hornberg Ralf Vosseler den Taktstock übernimmt sucht die Stadtkapelle weiterhin. Unter den zahlreichen Bewerbungen und Probedirigaten konnte sich Klaus Dietrich aus Frittlingen mit seiner Lässigkeit und gleichzeitig Fachwissen nach einem turbulentem Jahr durchsetzen.

 

2023 Eigenständige Musikschule wird integriert

Nachdem die Musikschule Hornberg über Jahre eigenständig war wurde im Sommer 2023 der Punkt gekommen, dass diese in die Musikschule Offenburg übernommen wurde. Dies bedeutete für die Stadtkapelle eine Neustrukturierung mit den neuen Zuständigkeiten und dem neuen Fachwissen. Ab Ende 2024 wird die Stadt Hornberg Gesellschafter der Musikschule Offenburg.

 

 

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